Dr. Erdel Verlag 

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ATAK - Quelle: Website ATAK

Website ATAK: www.fcatak.de

ATAK / Georg Barber

 

1967  

geb. in Frankfurt / Oder
lebt und arbeitet als Künstler und Comiczeichner in Berlin

1984-86   Lehre als Schrift- und Grafikmaler
1989   Mitgründung der Comic-Gruppe und Magazins "RENATE"
1990-95   Studium an der HdK Berlin, Fachbereich 4 "Visuelle Kommunikation"
1993   L/M Comic-Förderpreis, Hamburg
1996   Zweifach vertreten bei "100 Beste Plakate 1995",
Berliner Stadtbibliothek
1997   Arbeitsstipendium Stiftung Kulturfonds
1999   Bühnenbild/Kostüme für "Die Aula"
( Theater des Lachens, Berlin )
2000   Kritikerpreis 2000 der "Berliner Zeitung"
2002   Gastdozent für Illustration an der Universität der Künste Berlin
2002-04  

Dozent für Zeichnen und Illustration an der
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg)

2003  

GastprofesFlorian Weiland, Xoomic #6, Juni 2003sur Pentiment 16. International
Summeracademy of Art and Design Hamburg

2004   Mitglied im AGI (Alliance Graphique Internationale)

Matthias Schneider über ATAK: 

Georg Barber alias Atak titulierte seine Comic-Heft-Serie treffend als „Wondertüte“, da sich keine Ausgabe weder inhaltlich noch in der Aufmachung glich. An und für sich könnte dieser Titel seinem gesamten Oeuvre zustehen, weiß er mit seinen Illustrationen, Objekten, Installationen, Siebdrucken, Zeitungsstrips, Grafiken, Skulpturen und Comics doch stets auf das Anregendeste zu überraschen. Aus dem nicht versiegen wollenden Bilder- und Zitatenschatz der Popkultur generiert Atak seine Werke, in denen man, wie in seinem Comic „Alice“ (1995), Vertrautes verfremdet entdecken kann und Fremdes so vertraut erscheint.

Sein Name, der in mancher Sprache für „Attacke“ steht, legte er sich in Zeiten zu, in denen er noch Punk war. Aus dieser Phase rührt sein Wille und das Interesse an der Demontage tradierter Strukturen und seiner Opposition zur Masse. Gleichzeitig hat er sich dem Massenprodukt schlechthin, dem Comic, zugewandt. In der ehemaligen DDR mit den Digedags aufgewachsen, entdeckte er erst in der Ostberliner Niederlassung des Institut Français die Formenvielfalt des Comics, in einer ihm fremden Sprache. Von Art Spiegelmans RAW-Magazin beeinflußt, gründete er 1989 mit den Zeichnern C.X. Huth und Auge die Comic-Gruppe und -Zeitschrift „Renate“. Das Comic-Magazin scharte schnell eine illustre Runde von autodidaktischen und experimentierfreudigen Künstlern um sich, die wie Atak enthusiastisch an neuen Formen der Bild-Text-Erzählung arbeiteten. Ausstellungen wurden ad hoc organisiert und Kleinstverlage entstanden, die aufwendig gestaltete Heftchen und Minialben herausgaben.

Betrachtet man die Veröffentlichungen von Atak, ist man über die Vielfalt der Publikations- und Bilderzählungsformen überrascht. Das erste Wondertüten-Heft ist eine Comic-Adaption einer Foto-Liebes-Geschichte aus der Jugendzeitschrift „Bravo“, deren Einzelbilder von Atak und 26 befreundeten Künstlern interpretiert werden. In der zweiten Ausgabe, einem stilisierten Schulheft mit Siebdruckcover, werden Wörter und Textfragmente mit ein- oder doppelseitigen Illustrationen assoziativ verbunden. In den folgenden Ausgaben der Wondertüte lässt Atak dem Leser weniger Raum für Interpretationen. Der Fortsetzungs-Comic „Hunde über Berlin“ liefert eine packende und fantastische Story über die erste große Liebe zweier Jugendlicher und den Teufel, der in Hundegestalt auf die Erde kommt. Die Geschichte ist außerdem mit zahlreichen Bildzitaten von Ataks Comic-Ikonen Hergé, Jack Kirby und Tezuka Osamu angereichert. Denn Atak durchstöbert mit Vorliebe die Bildersammelsurien des Comics, der Pop-Art und Massenkultur und schöpft daraus seine Inspirationen und Zitate, in Form von Collage, Demontage, Montage oder Persiflage.


Matthias Schneider
ist Kulturwissenschaftler, freischaffender Kultur-Journalist und
kuratiert Filmprogramme und Ausstellungen zum Thema Comic

Copyright: Goethe-Institut Stockholm
info@stockholm.goethe.org
März 2005

 
" ...wie beschreibt man die Faszination, die von ATAKs Strips ausgeht? Zwei kurze Worte mögen genügen: absolut kultverdächtig. Was auf den ersten Blick durch ATAKs kindlich naive Zeichnungen so harmlos daherkommt, verdient im Resultat das Prädikat "absurd komisch", begleitet von einem gelegentlichen "total sinnlos"." Florian Weiland, Xoomic #6, Juni 2003

 


Ausstellungen

1991   'Where is Rudolf', Galerie Seelow, Berlin
1992   'Atak- The Flowers Of Romance', Odersign-Galerie, Frankfurt/Oder
1994   'Ataks Wunderzimmer'', Museum Eisenhüttenstadt
1994   'X 94', Akademie der Künste, Berlin
1995   '324290 cm/2 voll Pilzköpfe, Super-Kings ...', Galerie Grober Unfug, Berlin
1996   'Atak's Tier, Book-& Postershop', Wiederhold & Mink, Berlin
1997   'Liberté à quatre sous', Un Regard Moderne, Paris
1997   'Freakshow', Galerie Haus Schwarzenberg, Berlin

1997   'Freakshow', Selve, Thun
1998   'The Toy Box', Pipifax, Zürich 'The Toy Box', Galerie SSK, Berlin
1999   'März-Ikonen: Blumen, Bücher & Superhelden', Galerie Schuster & Scheuermann, Berlin
             1999   'The Toy Box', Alagalleria, Helsinki
1999   Galerie Streitenfeld, Oberursel
2001   Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück
2001   Galerie Wilfried von Gunten, Thun
2002   White Trash Carnival, Neurotitan, Berlin
2003   Atak - The Best of Shining Labor, Berlin
2003   The Toy Box, Salao Lisboa , Lissabon (Portugal)
2003   Fup & Old School, Galerie Streitenfeld, Oberursel
2003   Neue Illustration - The Book And Poster Art Of Eleven German Illustrators,
             Deutsches Haus, New York (USA)
2004   The Toy Box, Kulturhuset Stockholm (Schweden)
2004   Old School Myymälä2, Helsinki (Finnland)
2004   Targets For The Modern Home, Arts Factory, Paris (Frankreich)
2005   Greetings from Berlin, Verkligheten, Umea, (Schweden)
2005   Stockholm Art Fair, Stockholm (Schweden)

(Quelle: Galerie Streitenfeld)