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Herzog Augustus von Niederhachsen,
genannt „August, der Argwöhnische“


(1428–1498)

Professor Glaubois macht uns in seinem Standardwerk „150 außergewöhnliche Augenweiden“ u.a. auf folgende interessante Begebenheit aufmerksam.
Im Jahre 1470 schickte Augustus den italienischen Hofmaler Lorenzo Sartini nach Wolperdingen, damit dieser das getreuliche Konterfei der Prinzessin Ursula von Hellabrunn-Glauchingen male. Augustus warb nämlich zu dieser Zeit um die Hand der reichen Erbin.
Als Sartini nun das in Auftrag gegebene Gemälde ablieferte, war Herzog Augustus von der Schönheit der Prinzessin so beeindruckt, dass er sogleich eine prachtvolle Hochzeit vorbereiten ließ. Ursula traf am 12. Juli 1471 mit ihrem riesigen Gefolge am Hofe des Augustus ein.

 

Der Herzog war jedoch von ihrer Erscheinung jenseits der Leinwand so enttäuscht, dass er sich nach dem ersten Blick auf die Auserwählte unverzüglich in seine privaten Gemächer zurückzog, was von allen Anwesenden, insbesondere aber von Prinzessin Ursula als überaus ungalante Geste gewertet wurde. Sogleich ließ der Herzog nach dem Hofmaler schicken. Wutentbrannt warf er Sartini vor, er habe die Prinzessin deutlich attraktiver dargestellt, als sie in Wirklichkeit war. Dies räumte Lorenzo Sartini gerne ein; eben darin liege die Bestimmung & Erfüllung der schönen, speziell der schönenden Künste.
Das leuchtete Augustus, dem Argwöhnischen ein; ohnehin blieb ihm aufgrund seiner desolaten Finanzlage keine Wahl: Er musste die Prinzessin heiraten. Er tat es und wurde glücklich.
Was auch für Lorenzo Sartini galt, dies sei abschließend bemerkt: Denn er wurde zu einem der begehrtesten Porträtisten seiner Zeit, den man in Adelskreisen schätzte und nobel bezahlte.

 


Katalognummer: ls0009

Titel: Augustus Dux

Größe: 54 x 46 cm

Medium: Öl auf Leinwand

Entstehungsjahr: 2003

Provenienz: Im Besitz des Künstlers

Verkaufspreis: 5000 €